Curcumin verleiht Curry seine leuchtend gelbe Farbe und kommt in der Pflanze Gelbwurzel vor (= Kurkuma, Curcuma longa).

Curcumin ist jedoch nicht nur Farbgeber, es hat auch Heilwirkungen. Forscher aus Hannover konnten nun nachweisen, dass der gelbe Farbstoff gegen Hepatitis-C-Viren wirkt. Curcumin hindert die Viren daran, in die Leberzellen einzudringen. Außerdem hemme der Farbstoff den Übergang der Viren von einer Zelle zur nächsten, schreiben die Wissenschaftler. Sie erzielten nach eigenen Angaben gute Resultate, wenn sie Curcumin mit den handelsüblichen Medikamenten kombiniert verabreichten.

Ein Problem allerdings gebe es: Curcumin werde im Körper rasch abgebaut und wirkt deshalb nur kurze Zeit. Die Forscher arbeiten nun daran die Verweildauer zu verlängern.

Weltweit sollen rund 130 Millionen Menschen mit den Hepatitis-C-Viren infiziert sein Nach Angaben der Wissenschaftler aus Hannover ist die Infektionskrankheit die häufigste Ursache für eine Lebertransplantation.

Quelle:

http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=258090

Kommentar & Ergänzung:

Curcumin ist ein sehr interessanter Naturstoff, der intensiv erforscht wird.

Ich habe versucht, über diese Forschung in Hannover mehr in Erfahrung zu bringen, obwohl eine genaue Quellenangabe fehlt.

Es dürfte sich wohl um diese Publikation handeln:

http://gut.bmj.com/content/early/2013/07/31/gutjnl-2012-304299.abstract

Im Text auf DRadio Wissen fehlt meines Erachtens der Hinweis, dass es sich hier um Laborexperimente an Zellen handelt. Von solchen In-vitro-Experimenten ist es nohc ein riesiger Schritt bis hin zu einer allenfalls wirksamen Therapie in der Leber von Hepatitispatienten. Nicht nur die kurze Verweildauer von Curcumin im Körper ist dabei ein Problem. Curcumin wird auch schlecht aufgenommen aus dem Verdauungstrakt und es müsste noch geklärt werden, ob es möglich ist, Curcumin in ausreichend hoher Konzentration in die Leber von Hepatitiskranken zu bringen.

Solche Probleme gibt es im Labor an isolierten Zellen nicht.

Den beteiligten Forschern sind dies Einschränkungen klar, aber in der Medienberichterstattung gehen sie oft unter, so dass ein zu optimistischen Bild transportiert wird.  Es macht dann oft den Eindruck, man stehe hier kurz vor einem therapeutischen Durchbruch.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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