In der Zeitschrift für Phytotherapie ( Nr. 6 / 2010) thematisiert Prof. Karin Kraft (Lehrstuhl für Naturheilkunde Universität Rostock) den möglichen Einfluss von Phytoöstrogenen auf hormonsensitive Tumoren:

„Noch nicht abgeschlossen ist…… die Debatte, ob und in welchem Ausmaß hormonabhängige Tumoren durch Phytoöstrogene beeinflusst werden. Das ist insofern klinisch durchaus relevant, weil bei Frauen mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom durch die Entfernung der Ovarien und die Gabe von Antiöstrogenen massive Wechseljahresbeschwerden ausgelöst werden. Man hoffte hier zunächst, dass eine Einnahme von Phytoöstrogenen die Beschwerden möglicherweise lindern könnte, war aber andererseits hinsichtlich eines erhöhten Risikos für ein Rezidiv verunsichert. Zumindest für Cimicifuga ergab sich jedoch bei dieser Personengruppe keine Überlegenheit hinsichtlich der Menopausensymptomatik gegenüber Placebo.“

 

Quelle: Zeitschrift für Phytotherapie 6 / 2010

Kommentar & Ergänzung: Phytoöstrogene und hormonrezeptorpositiver Brustkrebs

Die Debatte darüber, ob und in welchem Ausmaß hormonabhängige Tumoren durch Phytoöstrogene beeinflusst werden ist wichtig, weil Phytoöstrogene wie zum Beispiel Isoflavone (aus Soja, Rotklee) oder Lignane (aus Leinsamen) bereits breit angewendet werden – hauptsächlich zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen.

Interessant ist der Hinweis, dass Cimicifuga (Traubensilberkerze) bei Frauen mit hormonsensitivem Brustkrebs und antiöstrogener Therapie gegen die dadurch ausgelösten Wechseljahrsbeschwerden nicht besser als Placebo wirkt. Traubensilberkerze gilt nämlich in der Phytotherapie bei „normalen“ Wechseljahrsbeschwerden leichterer Ausprägung als die am besten belegte Heilpflanze.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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