Kaffeetrinker haben ein reduziertes Alzheimer-Risiko, das belegen nach Aussagen der „Aerzte Zeitung“ schon frühere Studien. Worauf dieser Schutzeffekt beruhen könnte, haben Wissenschaftler der University of Florida in Tampa untersucht (JAD online).

Offenbar verbindet sich ein noch unbekannter Inhaltsstoff des Kaffees mit dem Koffein und steigert dann den Blutspiegel an GCSF (Granulocytes Colony Stimulating Factor). Dieser Wachstumsfaktor könnte Stammzellen aus dem Knochenmark dazu anregen, ins Gehirn einzuwandern und das schädliche Beta-Amyloid-Protein zu entfernen.

Außerdem könnte er neue Verbindungen zwischen Gehirnzellen knüpfen und die Bildung neuer Nervenzellen fördern, schreiben die Autoren.

Alzheimer-Patienten

Bei Alzheimer-Patienten ist GCSF stark reduziert. gegenwärtig bekommen Patienten mit milden kognitiven Einschränkungen in einer klinischen Studie am USF Health Byrd Alzheimer’s Institute den Wachstumsfaktor, um das Vollbild der Demenz hinaus zu zögern.

Quelle:

http://www.j-alz.com/press/2011/20110621.html

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/demenz/article/670860/demenzschutz-durch-kaffee-wachstumsfaktor.html?sh=1&h=190108563

Kommentar & Ergänzung: gesundheitlicher Konsequenzen

Bezüglich gesundheitlicher Konsequenzen des Kaffee-Konsums  ist in den letzten Jahren ein deutlicher Imagewandel festzustellen.  Immer mehr Studien finden positive Effekte des Kaffees auf die Gesundheit, nicht zuletzt wohl deshalb, weil die Kaffee-Industrie für diese Forschung viel Geld bereitstellt.

Dass die Reduktion des Alzheimer-Risikos durch Kaffee mit Studien belegt sei, wie die „Aerzte Zeitung“ schreibt, scheint mir aber etwas überzogen. Meines Wissens handelt es sich  dabei vor allem um epidemiologische Studien.

Das sind Studien über menschliche Bevölkerungsgruppen, die den Zusammenhang zwischen einer Erkrankung (z.B. Alzheimer-Demenz) und eine bestimmten Einflussfaktor (z.B. Kaffee-Konsum) erforschen.

Epidemiologische Studien können zwar mehr oder weniger überzeugend auf mögliche Zusammenhänge hinweisen, sie aber nie zweifelsfrei belegen. Es lässt sich nämlich mit diesem Studientyp nicht sicher ausschliessen, dass noch weitere, nicht erfasste,  unbekannte Faktoren die Krankheit beeinflussen.

Konkret: Der Bevölkerungsanteil mit hohem Kaffee-Konsum (und tieferem Demenz-Risiko) könnte noch einen weiteren gemeinsamen Faktor zum Beispiel aus den Bereichen Verhalten oder Ernährung gemeinsam haben, welcher für das unterschiedliche Risiko verantwortlich ist.

Aber trotz dieses Einwandes bin ich zunehmend überzeugt davon, dass ich mir mit meinen täglich zwei Tassen Kaffee eher etwas Gutes tue als schade.

Dass ich damit mein Demenz-Risiko entscheidend verringere, glaube ich aber nicht.

Geistig und körperlich in Bewegung zu bleiben, scheint mir da ein sinnvollerer Präventionsansatz zu sein. Sofern Prävention überhaupt möglich ist.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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