Im Bereich Hauterkrankungen / Dermatologie werden verschiedenste Heilpflanzen-Präparate empfohlen und angewendet.

Hier als Überblick eine überarbeitete und gekürzte Zusammenstellung aus der Universität Duisburg-Essen mit den wichtigsten Heilpflanzen bei Ekzemen, Wunden, Warzen und Fieberbläschen.

Entzündlich-nässende Dermatosen (Nässende Ekzeme)
Verwendet werden Heilpflanzen mit Gerbstoffen:
– Eichenrinde (Quercus robur, Quercus cortex)
– Hamamelisblätter und Hamamelisrinde (Hamamelis virginiana)

Ekzematöse Dermatosen
Bewährt haben sich Heilpflanzen mit Schleimstoffen oder Saponinen zur äußerlichen Anwendung
– Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
– Spitzwegerichkraut (Plantaginis herba, Plantago lanceolata)
– Holzteerpräparate (gewonnen aus Kiefer, Buche, Birke oder Wacholder)
– Mahonia aquifolia (Mahonie, Zierberberitze)
Innerlich kann das Öl aus den Samen der Nachtkerze oder aus Borretschsamen eingesetzt werden (Nachtkerzenöl = Oenotherae oleum, Borretschsamenöl = Boraginis oleum)
Wirksam in Nachtkerzenöl und Borretschöl ist der Gehalt an Gamma-Linolensäure.

Leichte Hautverletzungen, Wundheilungsstörungen
– Ringelblume (Calendula officinalis, Calendulae flos)
– Johanniskrautöl (Hyperici oleum)

Warzen (erfahrungsmedizinisch)
– Schöllkrautsaft (aus Chelidonium majus)
– Zitronensaft
– Zwiebelsaft
– Umckaloabo (Pelargonium sidoides, Kapland-Pelargonie)
– Knoblauchsaft
– Efeublätter (Hedera helix)
Herpes labialis (Fieberbläschen)
– Melissenblätter (Melissa officinalis, Melisae folium)
– Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea), zur äußeren Anwendung als Salbe

Verbrennungen I. und II.Grades:
– Johanniskrautöl (Hyperici oleum)
– Ringelblume (Calendula officinalis) als Salbenverband

Kommentar & Ergänzung: Phytotherapie im Überblick – Dermatologie

Bei nässenden Ekzemen kommen neben Eichenrinde und Hamamelis (Virginische Zaubernuss) auch andere gerbstoffreiche Heilpflanzen in Frage wie Schwarztee, Tormentill (Blutwurz) oder Walnussblätter.
Im Abschnitt Ekzematöse Dermatosen fehlt die Ballonrebe (Cardiospermum) und bei Mahonia müsste das Anwendungsgebiet präzisiert werden auf Psoriasis (Schuppenflechte) und allenfalls Akne.
Nachtkerzenöl und Borretschöl sind vor allem bei Neurodermitis (Atopische Dermatitis) zu empfehlen.
Bei leichten Hautverletzungen und Wunden wären noch zu erwähnen Chäslichrut (Malva silvestris / Malva neglecta), Hamamelis, Aloe vera und Kamille.

Im Bereich “Warzen” gibt es zahlreiche Hausrezepte, die aber kaum geklärt oder in ihrer Wirksamkeit dokumentiert sind. In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird der Schöllkrautsaft sehr geschätzt (äusserlich aufgetragen).
Bei Fieberbläschen zeigen Salbei-Extrakt und Rhabarberwurzel-Extrakt Wirksamkeit gegen Herpes-Viren, in Salben ähnlich wie Zovirax.
Bei leichten Verbrennungen eignet sich Gel aus Aloe vera.

Ausführliche Informationen zu Heilpflanzen bei Hauterkrankungen und Wunden bekommen Sie in meinem Tagesseminar zu diesem Thema.

Siehe dazu:
www.phytotherapie-seminare.ch/index.php

Abschliessend zu diesem Überblick der Universität Duisburg-Essen soll noch betont werden, dass es nicht nur darauf ankommt, die richtige Heilpflanze für eine bestimmte Krankheit zu finden. Ebenso wichtig ist es, in welcher Form die Heilpflanze zur Anwendung kommt (z. B. Tee, verschiedene Varianten von Tinktur oder Extrakt).
Es ist nämlich eine ganze Anzahl von Heilpflanzen-Präparaten im Handel, von denen ausgesprochen fragwürdig ist, ob sie überhaupt eine Wirkung haben – neben fundierten Produkten, die es natürlich auch gibt.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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www.phytotherapie-seminare.ch

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